Branchennachricht

Satisfyer übernimmt Fun Factory: Deutscher Sexspielzeug-Mastodon erweitert sein Portfolio

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Team Zandora
  • 5. Mär kl. 21:24
  • 3 minutter

In einer bahnbrechenden Übernahme, die die globale Erotikindustrie erschütterte, sicherte sich die deutsche Gruppe hinter Satisfyer die kultige Marke Fun Factory. Das Geschäft, das die Übernahme des gesamten Produktportfolios, der Patente, des Designs und des Inventars von Fun Factory beinhaltet, wurde am 1. Oktober 2024 wirksam.

Mit der Übernahme konnte Satisfyer, das zur größeren EIS/Triple A Group gehört, seine Marktposition erheblich stärken. Die Gruppe bestellte Produkte der Fun Factory mit einem Gesamtverkaufspreis von 15 Millionen Euro nach und investierte einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in die Marke, um die Kontinuität und die erhöhte Verfügbarkeit der weiterhin in Deutschland hergestellten Produkte zu gewährleisten.

Vom Nischenanbieter zum Industriestandard

Die 1996 gegründete Fun Factory hat eine Reihe von Innovationen hervorgebracht, die zum Industriestandard wurden. Die Marke gehörte zu den ersten, die wiederaufladbare Sexspielzeuge einführten und entwickelte das heute standardisierte magnetische Aufladesystem Click'n'Charge. Außerdem setzte das Unternehmen schon früh einen neuen Qualitätsstandard, indem es medizinisches Silikon für seine Produkte verwendete.

"Mit dieser Übernahme haben wir unser Patentportfolio erheblich erweitert und freuen uns darauf, eine Reihe neuer, innovativer Produkte unter der Marke Fun Factory auf den Markt zu bringen", so Sven Pelka, Geschäftsführer von EIS/Triple A, in einer Pressemitteilung.

Satisfyer, das bereits eine solide Position auf dem Weltmarkt innehatte, hat die Übernahme als strategisches Manöver getätigt, um das Premiumsegment der Marke zu stärken. Laut dem Gründer und CEO von Fun Factory, Dirk Bauer, war Triple A die richtige Wahl, um das Erbe der Marke fortzuführen: "Mit diesem Verkauf verabschiede ich mich aus der Branche und freue mich, dass die Marke nun Teil des erfolgreichen Umfelds der Triple A Group ist. Ich bin überzeugt, dass Triple A die richtige Wahl ist und dass die Marke ein wichtiger Bestandteil des Premiumsegments werden wird."

Weltmarktführer stärkt seine Dominanz

Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat Satisfyer eine bedeutende Position auf dem globalen Markt erreicht. Mit über 200 Produkten, mehr als 470 Designauszeichnungen und dem Vertrieb in mehr als 100 Ländern hat sich die Marke als dominanter Akteur im Bereich sexuelle Wellness etabliert. Die Gruppe liefert Produkte in über 80 Länder und verfügt über ein Netz von mehr als 1.000 Großkunden und 100.000 Einzelhändlern, darunter Apotheken und Einzelhandelsketten.

Satisfyer ist vor allem für seinen preisgekrönten Luftdruckstimulator, den Pro 2 Generation 2, bekannt, der weltweit millionenfach verkauft wurde. Durch die Aufnahme von Fun Factory in ihr Portfolio stärkt die Gruppe ihr Angebot an Produkten im höherwertigen Segment und baut ihre Position weiter aus.

Was bedeutet das für die Verbraucher?

Es ist nicht zu erwarten, dass die Übernahme zu unmittelbaren Preisänderungen führen wird, da die Fun Factory Germany GmbH für den Vertrieb verantwortlich bleibt. Allerdings verspricht die EIS/Triple A Group, dass die Kunden eine noch größere Auswahl an innovativen Produkten und eine stabile Warenversorgung erwarten können.

"Die Übernahme gewährleistet einen reibungslosen und verbesserten Produktvertrieb unter Beibehaltung der traditionell hohen Qualität der Produkte von Fun Factory", so Sven Pelka.

Die Frage, die sich viele stellen, ist, wie der kreative und innovative Geist von Fun Factory mit dem eher auf Massenproduktion ausgerichteten Ansatz von Satisfyer auf dem Sexspielzeugmarkt verschmelzen wird. Während die Fusion zweifelsohne Zugang zu größeren Ressourcen und globalem Marketing bietet, befürchten einige, dass die Seele der Marke und die einzigartige Designidentität verwässert werden könnten.

Für den Moment ist jedoch klar, dass die deutsche Sexspielzeugindustrie eine neue Supermacht hat. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sie den Markt in den kommenden Jahren prägen wird.


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