Die US-Regierung hat eine neue Durchführungsverordnung erlassen, mit der offiziell festgelegt wird, dass das Geschlecht erst bei der Geburt biologisch festgelegt wird. Dieser Schritt hat bereits viele Diskussionen ausgelöst und gibt Anlass zu ernster Sorge um die Rechte von LGBTQ+ in den USA. Vor allem Transgender-Personen laufen Gefahr, im Alltag keinen Schutz mehr zu genießen, und im Sport könnten die neuen Regeln erhebliche Auswirkungen auf die Teilnahme von Transgender-Sportlern haben.
Die neue Durchführungsverordnung, die von Präsident Donald Trump am 30. Januar 2025 unterzeichnet wurde, trägt den Titel "Verteidigung von Frauen vor geschlechtsideologischem Extremismus und Wiederherstellung der biologischen Wahrheit in der Bundesregierung". In dem Dokument heißt es, dass das Geschlecht nur durch biologische Merkmale bei der Geburt definiert werden kann. Das bedeutet, dass das Konzept der "Geschlechtsidentität" in föderalen Dokumenten und Gesetzen nicht mehr anerkannt werden wird.
In der Praxis könnte dies Auswirkungen auf Transgender-Personen haben, was den Zugang zu medizinischer Versorgung, Rechtsdokumenten und den Schutz vor Diskriminierung betrifft. Der frühere Präsident Joe Biden hatte sich während seiner Amtszeit für die Ausweitung des Schutzes von Transgender-Rechten eingesetzt, doch mit der neuen Durchführungsverordnung werden mehrere dieser Initiativen zurückgenommen.
Bürgerrechtsorganisationen, darunter die American Civil Liberties Union (ACLU), haben die neue Politik kritisiert und kündigen rechtliche Schritte dagegen an. Der ACLU zufolge werden Transgender-Personen nun mit zusätzlichen bürokratischen Hindernissen konfrontiert, wenn es um Pässe, Führerscheine und Krankenversicherungsinformationen geht, da das Geschlecht nicht mehr auf der Grundlage der Geschlechtsidentität einer Person geändert werden kann.
Darüber hinaus könnte die Politik bedeuten, dass Arbeitgeber, Krankenhäuser und Schulen nicht mehr verpflichtet sind, die Geschlechtsidentität von Transgender-Personen in offiziellen Einrichtungen zu respektieren. Dadurch besteht die Gefahr, dass Transgender-Personen von grundlegenden sozialen Dienstleistungen ausgeschlossen werden.
Das Dekret hat auch in der Sportwelt seine Spuren hinterlassen. Fünf Tage nach seiner Unterzeichnung wurde eine neue Verordnung erlassen, die Transfrauen ausdrücklich die Teilnahme am Frauensport verbietet. Die so genannte "Keeping Men Out of Women's Sports"-Verordnung weist Bundes- und Landesregierungen an, dafür zu sorgen, dass Sportarten nach dem biologischen Geschlecht getrennt werden.
Das bedeutet, dass transsexuelle Mädchen und Frauen nicht mehr am Frauensport in Schulen, Universitäten und Profiligen teilnehmen dürfen. Diese Einschränkung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Olympischen Spiele 2028 haben, wo Transgender-Sportlerinnen und -Sportler nun möglicherweise nicht mehr in ihren bevorzugten Kategorien antreten dürfen. Die Befürworter der Verordnung sind der Ansicht, dass sie die Fairness im Frauensport schützt, während die Gegner darin einen diskriminierenden Ausschluss von Transgender-Personen sehen.
Mehrere Bürgerrechtsgruppen haben bereits angekündigt, dass sie die Verordnung rechtlich anfechten werden. Ähnliche Versuche, die Rechte von Transgendern einzuschränken, wurden in der Vergangenheit bereits von den Gerichten blockiert. Im März werden die ersten Gerichtsverfahren gegen die Verordnung erwartet, in denen Aktivisten und Rechtsexperten argumentieren werden, dass die Verordnung gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz der Verfassung verstößt.
In der Zwischenzeit geht die Debatte weiter. Während die Regierung behauptet, die Verordnung sei notwendig, um die "biologische Wahrheit" zu schützen, befürchtet die LGBTQ+-Gemeinschaft einen Rückschritt bei den Rechten, für die viele seit Jahrzehnten gekämpft haben. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Verordnung aufrechterhalten, von den Gerichten blockiert wird oder auf weiteren Widerstand in der Öffentlichkeit und bei den politischen Akteuren stößt.
Einer neuen Umfrage zufolge ist die amerikanische Öffentlichkeit geteilter Meinung über Präsident Trumps jüngste Anordnung, alle Bundesämter für Vielfalt, Gleichstellung und Integration (DEI) zu schließen. 51 % der Befragten lehnen die Entscheidung ab, während 44 % sie unterstützen - eine Spaltung, die vor allem parteipolitische Linien widerspiegelt.
Diese Spaltung zeigt, wie polarisiert die Debatte über Gender und Integration in den USA geworden ist. Während die Gegner glauben, dass die Schließung der DEI-Büros den Schutz für Minderheiten verringern und die Bemühungen um die Gleichstellung der Geschlechter schwächen wird, argumentieren die Befürworter, dass die Initiative sicherstellen wird, dass öffentliche Mittel nicht für "ideologische Programme" ausgegeben werden. Unabhängig davon, in welche Richtung die Gesetzgebung geht, wird diese Spaltung wahrscheinlich die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen und politischen Diskussionen in den USA prägen.
Die Situation in den USA entwickelt sich schnell, und die Angaben in diesem Artikel können sich in naher Zukunft ändern. Wir werden die Entwicklungen weiter verfolgen und diesen Artikel bei Bedarf aktualisieren.