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Nach 20 Jahren beendet Joan Ørting ihre Ausbildung: „Zeit für Veränderungen“

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Team Zandora
  • 25. Mär kl. 06:58
  • 3 minutter

Eine Ära der dänischen Sexologie neigt sich dem Ende zu. Joan Ørting – eine der bekanntesten Sexologinnen des Landes und Pionierin im Bereich der Vermittlung von Sexualität und Paarbeziehungen – hat beschlossen, ihre Ausbildungsaktivitäten nach fast 20 Jahren einzustellen. Sie plant, ihre Ausbildungsstätte Villa Wilder in Christianshavn im Sommer 2026 zu schließen.

„Ich habe fast 20 Jahre lang Sexologen und Paartherapeuten ausgebildet, hauptsächlich in Kopenhagen, aber auch in Ribe, Århus und Odense. Das war lehrreich und eine große Verantwortung. Jetzt, wo ich 65 werde, habe ich das Gefühl, dass es Zeit ist, ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen“,schreibt sie in einem Beitrag auf Facebook.

Joan Ørting hat im Laufe der Jahre die Art und Weise, wie wir in Dänemark über Sex und Liebe sprechen, maßgeblich geprägt. Ihr Unterricht hat Hunderte von Sexologen und Paartherapeuten inspiriert und ausgebildet, und sie hat dies mit einer Offenheit und Herzlichkeit getan, die sie beliebt und geliebt gemacht hat – aber manchmal auch kontrovers.

Einer ihrer bekanntesten Beiträge ist die Einführung der fünf erotischen Sprachen – ein Modell, das Paaren und Einzelpersonen hilft, ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse und die des anderen zu verstehen. Die fünf erotischen Sprachen, die Ørting sowohl in ihrer Lehre als auch in ihren Büchern verwendet hat, basieren auf der Idee, dass wir unterschiedlich lieben und uns unterschiedlich erregen: Manche brauchen Nähe und Geborgenheit, während andere sich für das Wilde, das Verspielte oder das Spirituelle begeistern. Mit diesem Modell hat sie vielen Menschen eine neue Sprache für ihre Sexualität gegeben – und Paaren geholfen, sich in Verständnis und Neugierde zu begegnen.

„Ich muss ja auch noch mein 20-jähriges Jubiläum feiern. Das ist im März nächsten Jahres. Wir werden eine Party feiern – und auch eine ganze Reihe von Freitagsbars –, bevor ich die Tür zur Villa Wilder ein letztes Mal schließe”, schreibt sie weiter.

Die Entscheidung, aufzuhören, kommt nach einer Zeit der Medienberichterstattung und Kritik. Im Januar traten 11 ehemalige Kursteilnehmer an die Öffentlichkeit und beschuldigten Ørting der grenzüberschreitenden Therapie. Kurz darauf bezeichnete ihr ehemaliger Partner Jakob Olrik sie in einem Interview auf Radio4 als „gefährlich“. Die Debatte entwickelte sich schnell zu einem Medienrummel, der ihre Methoden und ihren Ansatz unter die Lupe nahm.

Joan Ørting hat deutlich gemacht, dass die Entscheidung, aufzuhören, lange vor der Kritik in den Medien getroffen wurde und dass ihr Abschied mit Lebensphasen zu tun hat – nicht mit Druck von außen.

Was das nächste Kapitel mit sich bringen wird, hat Joan Ørting noch nicht verraten.

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